Lorem ipsum ist ein pseudo-Lateinischer Text für Webdesign, Typografie, Layout und Printmedien. Er ersetzt Deutsch um Designelemente gegenüber dem Inhalt hervorzuheben, hat also die Funktion als Platzhalters in Layouts um dem Betrachter eine vorläufige Vorstellung der endgültigen Fassung zu vermitteln. Buchstaben, Worte, Wort- und Satzlängen bilden ungefähr das Schriftbild eines lateinischen Texts wieder. Latein war in früheren Jahrhunderten eine häufig genutzte Sprache verschiedener Textgattungen, z. B. wissenschaftlicher Werke, Ratgeber, oder auch der sogenannten Erbauungsliteratur. Um die Aufmerksamkeit des Lesers ausschließlich auf das Schriftbild zu lenken wird auch ein zufälliger Sinn durch Wort- oder Satzkombinationen vermieden.
Zur Geschichte der Phrase Lorem Ipsum
Die Wortfügung wurde gebildet aus dem lateinischen dolōrem(Schmerz) und ipsum (selbst) aus dem mehrbändigen Werk „De finibus bonorum et malorum„, Liber Primus, (erstes Buch) 1:32 (erster Absatz, Zeile 32) des römischen Philosophen, Politikers und Schriftstellers Cicero. Der Text ist weder nach Wortwahl oder Schreibung nach echtes Latein, die meisten Worte gibt es gar nicht, das gilt auch für „Lorem“. Einige Fragmente erinnern jedoch deutlich an Zeilen aus o. g. Text, z. B. an den Absatz „Neque porro quisquam est, qui dolorem ipsum, quia dolor sit, amet, consectetur, adipisci velit […].“ Übersetzung: „Des Weiteren gibt es auch keinen, der den Schmerz um seiner selbst willen liebt, der nach ihm trachtet und ihn haben will, einfach, weil es Schmerz ist […].“ Es lässt sich nicht eindeutig feststellen, wann der Text zum ersten mal verwendet wurde und von wem. Die englische Firma Letraset in Ashford, Kent, benutzt diesen Text seit über siebzig Jahren um ihre Schrifttypen und Schriftschnitte vorzustellen. Der Text liegt in vielen Variationen vor, auf dieser Website beispielsweise finden sie Transliterationen des Textes für Kyrillisch (also russisches Lorem Ipsum), Griechisch und Armenisch, da sich die Alphabete dieser Sprachen für eine Ersetzung Buchstaben für Buchstaben eignen. Üblich war früher die mehrmalige Wiederholung des Textes um die gewünschte Textlänge zu erzeugen, heutzutage kann er über sogenannte Text-Generatoren in Zufallsfolge erzeugt werden, um den Blindtext abwechslungsreicher zu gestalten. Wichtig bei Blindtexten ist zudem, dass sie nicht unabsichtlich Sinn ergeben, in der Regel sollen sie weder Humor oder unangenehme Inhalte vermitteln, da dies bei einer Präsentation vor dem Kunden zu Verstimmung führen kann. Ausnahmen von der Regel für bestimmet Fälle gibt es, so generiert die Website dylanator.com Blindtexte auf Basis des Liedes „The Times They Are a-Changin’“ von Bob Dylan, hier finden sie um Auswahlfeld „andere Sprachen/Zeichensätze“ Blindtexte u. a in Morsezeichen, Leetspeak oder verschiedenen Kunstsprachen.